| Seit geraumer Zeit gibt es "Funkgeräte", die mit nahezu unbegrenzter Reichweite beworben werden. Dahinter steckt eigentlich nichts weiter als bekannte Technik von Mobiltelefonen, verbunden mit der App „Zello“.
Einer dieser Geräteanbieter firmiert unter dem Namen „INRICO“. Ein vorliegendes Testgerät hört auf den Namen S-300. Was bekommt man für sportliche rund 330 €?
Das S-300 ist auf dem ersten Blick eher ein klobiges Outdoor-Smartphone. Größter Unterschied ist eine PTT-Taste an der linken Seite und eine Lautsprecheröffnung an der Vorderseite. Die Schutzfolie ist unsauber (Blasen) aufgezogen.
Nach der Inbetriebnahme erwartet den Käufer ein gering aufgelöster Bildschirm mit einem veraltetem Android 8.1, Patchlevel August 2018. Apps sind kaum installiert, was bei den gerade einmal 16 GB Speicher auch sinnvoll erscheint. Eine Anmeldung bei Google gelang erst nach mehreren Versuchen, weil das System abstürzte. Eine Anmeldung erscheint mir sinnvoll, da dann zumindest die wenigen Apps aktualisiert werden.
Die App „Zello“ ist schnell eingerichtet. Kanäle muss jeder nach seinen Bedürfnissen auswählen. Irgend wann quäkten bei dem Gerät erste Amateurfunkstationen aus dem Lautsprecher. Die Audioqualität ist unbefriedigend. Jedes aktuelle Smartphone klingt da viel besser.
Dann selbst auf „Sendung“ zu gehen schlug grundlegend fehl, weil die PTT-Taste nicht vorkonfiguriert ist. Zudem verlangen viele Kanäle eine Freischaltung durch den Moderator.
Natürlich lassen sich weitere Apps installieren. Ich habe es mit APRSdroid probiert. Grundlegend läuft die App, aber auch hier schlug die Aussendung fehl, weil GPS falsch im S-300 vorkonfiguriert war.
Was bleibt nüchtern betrachtet unterm Strich übrig? Das S-300 ist ein unzeitgemäßes Smartphone mit der vorinstallierten App „Zello“ und einer sogenannten PTT-Taste. Einziger Lichtblick ist die Akku-Laufzeit. Das Gerät ist schlecht vorkonfiguriert und die installierte Androidversion restlos veraltet. Updates sind nicht zu erwarten.
INRICO selbst listet das Gerät auf seiner Internetseite nicht, auch liegen bisher kaum Informationen vor. Bei Maas-Elektronik verkaufte S-300 kommen mit einer sehr kurzen englischen Anleitung daher.
Eigentlich sind diese Geräte eine gute Idee die aber schlecht umgesetzt wurde. | | |
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